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und Petra die Schreiberin

Ein JEK geht auf Reisen

Ein JEK geht auf Reisen – Eine Geschichte von einen schwarzen JEK und einem ganz besonderen kleinen Jungen

Es war einem Mittwoch im September. Alle JEK’s saßen zusammen im Regal. Der blaue und der schwarze JEK wetteiferten darum, wer sich denn nun auf die Reise machen durfte. Aber eigentlich wusste keiner von den JEK’s was das bedeuten soll. Aber gut, der schwarze JEK hat gegen den blauen JEK gewonnen und so wurde er aus dem Regal genommen, mit einer liebevollen Banderole verziert und zusammen mit einer schönen Postkarte in einen Karton gesteckt.

Der JEK fühlte sich überhaupt nicht wohl und wünschte sich, er hätte gegen den blauen JEK verloren. Der Karton war eng und wurde ständig hin und her geschüttelt. Das gefiel dem kleinen JEK nicht und da er nicht wusste, was mit ihm geschah wurde er traurig. Und so machte sich der kleine, schwarze JEK auf eine Reise mit 484 Kilometern. Eine aufregende Reise.

Der kleine JEK hörte viele verschiedene Stimmen und viele unterschiedliche Geräusche, die er nicht kannte. Es brummte und summte in seinem Kopf und er wurde hin und her geschüttelt, wie auf einem Boot. Auf einmal wurde es still. Ganz still. Und der kleine JEK rührte sich nicht vom Fleck, damit er ja nicht entdeckt wurde. Kurze Zeit später wurde er wieder geschüttelt und der Karton, wo er sich jetzt doch ganz sicher fühlte, wurde aufgerissen.

Dem kleinen JEK stockte der Atem und sein Herz klopfte schnell. Da wurde er von kleinen Händen ganz sanft aus dem Karton genommen und ein kleiner Junge schaute ihn liebevoll an. Der kleine Junge, der bald in die Schule kam, drückte den schwarzen JEK an sich und ließ ihn nicht mehr los. Da wurde es dem schwarzen JEK auf einmal ganz klar.

ER, der schwarze JEK, war ein Mutmonster und ER sollte dem kleinen Jungen Mut machen, wenn er sich vielleicht einsam oder traurig fühlte. Stets sollte er ihm Zuversicht und Stärke geben. Und als dem kleinen JEK seine große Aufgabe, die er vor sich hatte, bewusst wurde, wurde er so stolz, dass sein rotes Herz noch viel mehr leuchtete. Und von nun an, war der schwarze JEK immer bei dem kleinen Jungen und machte ihm Mut, wo es nur ging. Mal war er in der Hosentasche, mal war er im Schulranzen und manchmal war er auch in der Sporttasche. Die beiden wurden die größten Freunde, wie man sich nur vorstellen kann und keiner von beiden war jemals wieder allein.

Der „JEK“ liebevoll ins Leben gerufen von

J anine Zoppke – Nählissimo
E va Spohn – Fräulein Blume
K atrin Maletzky – Katrins Stickträume

Alle JEK Modelle findest du im Etsy-Shop :
https://naehlissimo.etsy.com/listing/1683545499

Eine besondere Verbindung

Eine Geschichte, entstanden zum Jahreskreisfest „Samhain“ am 30.11.2024, dem Fest zu Ehren der Ahnen

Mit schnellen Schritten ging sie wie jede Woche den schmalen, steinigen Weg entlang. Es war Ende Oktober und die bunten, herunter gefallenen Blätter der Bäume zierten den Weg.  Die Natur hatte sich schon angefangen zurückzuziehen und fing an, in sich selbst zu ruhen. Nebelschwaden kamen bereits vom nahegelegenen Fluss herauf und tauchten den Friedhof in eine magische Kulisse.

Sie war heute etwas später dran als sonst, denn sie wurde noch in der Arbeit aufgehalten. Schnell schob sie den Gedanken zur Seite. Sie erreichte den Baum, unter dem die Urne begraben war. Sie wusste, dass der Platz und die Aussicht unter dem Kastanienbaum Oma gefallen hätte. Sie vermisste die gemeinsamen Treffen und Omas lustiges Lachen. Überhaupt war Oma immer so fröhlich, wenn sie sie besuchte. Und mit jedem Lachen tanzten die tiefen Falten in ihrem Gesicht. Oma hatte es nicht immer leicht gehabt, aber das hat ihr nicht die Lebenslust genommen. Noch im hohen Alter hatte sie allein ihren Haushalt gemacht. Sie konnte so gut zuhören und hatte immer sehr gute Ratschläge für sie. Ja, sie vermisste sie wirklich sehr. Traurigkeit machte sich breit und legte einen schweren Schatten auf ihr Gemüt.

Und so, wie es nun schon viele Male in der Zeit war, als sie das Baumgrab besuchte, stand sie unter dem Kastanienbaum und zündete ein kleines Teelicht an. Irgendwie war Oma ihr heute besonders nahe und ein warmes Gefühl durchströmte sie. In Gedanken schweifte sie wieder ab zur Arbeit und zu den Kollegen.

Und wie so oft stand sie da und hielt Zwiesprache mit dem Menschen, der sie so gut verstanden hatte, der ihr so viel bedeutet hatte und immer noch tat. Sie spürte die Verbindung und sie fragte sich, wie hätte Oma reagiert. Was wären ihre Ratschläge gewesen? Das waren schon öfter in den vergangenen zwei Jahren ihre Fragen gewesen, wenn sie mit Problemen dort unter dem Kastanienbaum stand, der so wunderschön die Sonnenstrahlen durchscheinen ließ.

Und immer bekam sie dort an diesem Ort ihre Antworten. Immer. So auch heute. Und mit einmal wurde ihr klar, was zu tun ist. Mittlerweile war es bereits dunkel und kalt geworden. Mit frohem Mut und nicht ohne sich zu verabschieden, ging sie wieder den schmalen, steinigen Weg, der von den herunter gefallenen Blättern der Bäume geziert wurde, zurück. Mit Hoffnung und Zuversicht. Und auch wenn Oma nicht mehr greifbar nahe war, so war sie doch immer in ihrem Herzen und in ihren Gedanken. Sie war dankbar für die fortführende Verbindung und dankbar für das Gefühl nicht allein zu sein.

Winterzeit

November 2023

Winterzeit, stille Zeit.

Das Jahr geht zu Ende und

früh neigt die Dunkelheit

ihre Schatten über die Felder.

Leise, ganz leise verschwindet

die Sonne am Horizont und

in den Häusern gehen die Lichter an.

Die Kälte legt einen weißen Schleier

über die Wiesen und lässt ihn

im Funkeln der Sterne glitzern.

Die Natur zieht sich zurück und

ruht in sich selbst.

Winterzeit, stille Zeit.

Das Jahr geht zu Ende und

unsere Gedanken gehen zurück.

Zurück zu den ersten Sonnenstrahlen,

die unsere Haut wärmten.

Zurück zu den Klängen der Amsel,

die uns mit ihrem Morgenlied willkommen

und mit ihrem Abendlied verabschiedet hat.

Winterzeit, stille Zeit.

Das Jahr geht zu Ende und

wir ziehen uns ebenfalls zurück.

Zurück ZU uns selbst.

Zurück IN uns selbst.

Kommen zur Ruhe und tanken Kraft

für das, was kommt.

Damit wir bereit sind uns

Neuem und Ungewissen

gegenüberzustellen.

Winterzeit, stille Zeit.

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